Unter den prägenden Erscheinungen des Münchner Musiklebens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nimmt Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) einen herausragenden Platz ein. Sein umfangreiches kompositorisches Werk umfasst sämtliche musikalische Gattungen von der Oper über die Sinfonik bis zur Kammermusik und zum Lied. Einen besonderen Schaffensschwerpunkt bilden seine geistlichen und weltlichen Chorkompositionen sowie seine Orgelwerke, die sich zum Teil bis heute im Repertoire gehalten haben. Außerdem war Rheinberger ein weithin anerkannter Organist und Dirigent und hatte einen internationalen Ruf als der vielleicht namhafteste Kompositionslehrer seiner Zeit.
Im österlichen Festgottesdienst in St. Lambertus am 9. April um 8.30 Uhr, kommt seine Messe in C-Dur opus 169 zur Aufführung. Diese Messe ist Rheinbergers einzige Orchestermesse und wird wegen einer beachtlichen orchestralen Besetzung nur sehr selten aufgeführt. Die Uraufführung fand zu Ostern 1893 im Dom zu St. Gallen statt. Die Ausführenden schickten spontan ein Telegramm an Rheinberger: „Messe wundervoll / bringen Dankeszoll / und im Jubelton / Gratulation!“ Am darauffolgenden Ostermontag dirigierte Rheinberger selbst erstmals seine Messe in der Münchner Allerheiligen-Hofkirche.
Die Solisten sind Linda Kraft – Sopran, Judith Bergmann – Alt, Johannes Eidloth – Tenor und Claus Temps – Bass. Es singt der Chor des Cäcilienvereins St. Lambertus, Mingolsheim, begleitet vom Sinfonieorchester an St. Lambertus. Es dirigiert Thomas Schmittenbecher.
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